Freundschaftsspiel am Sonntag, 19. Oktober: Sonntagskicker - Beckenbauers Cousinen 2:1 (0:0)

Das Freundschaftsspiel gegen die Sonntagskicker – ein Zusammenschluss von ehemaligen Spielern des BSV Lechhausen, Legio Augusta und anderen Topadressen aus der Region – war geplant als lockerer Saisonausklang und um die Vorfreude auf die neue Saison weiter einzuheizen. Mit dem Abpfiff kehrte jedoch erst mal Ernüchterung ein angesichts der überschaubaren Leistung einer stark ersatzgeschwächten Cousinen-Auswahl. Mit von der Partie waren dabei erstmalig zwei leibliche Cousinen von Trainer Götzenbrugger, die als Gastspieler aushalfen. Zudem kam Alex Ditschek zu seinem zweiten Einsatz und René Pistauer feierte gar sein Saisondebüt.
Die äußerlichen Bedingungen waren trotz traumhaften Herbstwetters alles andere als ideal. Nachdem der Heimatrasen in Gablingen wegen Überflutung nicht zur Verfügung stand, konnte man kurzfristig auf das Stadion des SpVgg Bärenkeller ausweichen. Allerdings präsentierte sich das schwach beleuchtete und sehr kleine Nebenfeld dort in ebenfalls schlechtem Zustand, was den eher durch Kampf überzeugenden Sonntagskickern sichtlich entgegenkam. Beckenbauers Cousinen zeigten sich zwar bemüht, wenigstens etwas Spielkultur auf den Acker zu bringen, aber ihre spielerische Überlegenheit zahlte sich in Durchgang eins nicht in Toren aus.
Nach dem 0:0 zur Pause erhöhte der Top Star Liga-Aufsteiger zur zweiten Halbzeit spürbar den Druck und wollte die Führung jetzt erzwingen. Bei dem Versuch, sich klare Torchancen zu erspielen, machten häufig jedoch die Platzverhältnisse einen Strich durch die Rechnung. Nach einer guten Stunde klappte es dann aber doch: Ein hoher Ball führte im Sonntagskicker-Strafraumgetümmel zu Konfusion, bis der Ball bei Sebastian Böhler landete, der eiskalt zum 1:0 vollstreckte. Mit seinem 5. Treffer im 6. Spiel stellte er wieder eindrucksvoll seine Knipserqualitäten unter Beweis.
Eigentlich war nun der Knoten geplatzt und man hätte den Sieg souverän nach Hause schaukeln können. Beckenbauers Cousinen versuchten auf das zweite Tor zu spielen und boten den Sonntagskickern praktisch keine Möglichkeit zu Entlastungsangriffen. Doch wie aus dem Nichts gelang dem Gegner dann doch mal ein zu Ende gespielter Konter und plötzlich stand es 1:1. Kurz vor Schluss verwandelten die Sonntagskicker dann nach einem Torwartpatzer sogar noch einen direkten Freistoß und standen plötzlich auf der Siegerstraße. 2:1 hieß es am Ende für den Außenseiter, der den Überraschungscoup unter großem Jubel auskostete.
Freundschaftsspiel am Samstag, 11. Oktober: Los Filigranos - Beckenbauers Cousinen 1:5 (0:4)
Cousinen-Trainer Marci Götzenbrugger staunte nicht schlecht, als sich erstmals seit Wochen die Elf nicht quasi von alleine aufstellte, sondern er immerhin aus zehn Stammkräften und drei Gastspielern auswählen konnte. Aufgrund einiger Ausfälle im Defensivbereich musste Hansl Lippl auf der ungewohnten Libero-Position ran und im Verbund mit Cousinen-Terrier Herrmann und Neuzugang Thilo Häcker den Laden hinten dicht halten. Die Verpflichtung von Ur-Cousine Häcker unmittelbar vor dem Spiel hatte dabei für besondere Freude gesorgt, gehörte er doch schon vor zehn Jahren zum engen Kreis dieser eingeschworenen Hobbyfußballer-Gemeinde. Gemeinsam mit Joey Schönemann bildete er an diesem Nachmittag eine linke Außenbahn, die im Weltfußball seinesgleichen sucht. Auch sonst tummelte sich im Mittelfeld wieder alles, was Rang und Namen hat, und deren Eingespieltheit sollte im Laufe des Spiels noch deutlich zum Tragen kommen.
Gegner im Freundschaftsspiel an diesem Nachmittag waren Los Filigranos, eine äußerst faire und sympathische Truppe, die gleich im ersten Jahr den Aufstieg in Liga A feierte. In vielen Phasen des Spiels deuteten sie an, warum sie mit großem Abstand Zweiter der Liga B wurden und in der Augsburger Hobbyrunde ligaübergreifend die meisten Tore erzielt hatten. Allerdings sollte ihnen heute ausgerechnet eine miserable Chancenauswertung zum Verhängnis werden, so dass es zur Halbzeit eben nicht 4:4, sondern 0:4 für Beckenbauers Cousinen stand. Aber der Reihe nach.
Das gegenseitige Abtasten in den Anfangsminuten war noch in vollem Gange, als Miguel Testa im Filigranos-Strafraum von den Beinen geholt wurde. Er nahm die Berührung des Gegners zwar dankend an und ließ sich fallen, dennoch war der Strafstoß unstrittig. Nic Obermayer verlud den Keeper und setzte den Ball sicher ins andere Eck neben den Innenpfosten.
Nach zwanzig Minuten vollzogen die Cousinen bereits ihre ersten Wechsel und schickten Reiner Steinberger und Sebastian Böhler aufs Feld. Edeljoker Böhler war keine drei Minuten auf dem Feld, als er sich sehenswert durchs Abwehrgetümmel tankte und den Ball trotz Foulspiel an ihn noch an den Pfosten bugsierte. Schiedsrichter Sütterlin entschied dennoch auf Freistoß und was folgte, war nicht weniger als das Tor der Jahres. Aus 18 Metern Torentfernung schnibbelte Robin Jung den Ball über die Mauer hinweg unhaltbar in den Torwinkel. Sein 2. Treffer im 28. Spiel – die Belohnung für unzählige Sonderschichten im Einzeltraining mit der Freistoßwand.
Trotz zweier Tore nach Standardsituationen, der gefährlichsten Waffe von Beckenbauers Cousinen in dieser Saison, beeindruckte der Liga A-Meister auch immer wieder mit schönem Kombinationsfußball. Dreh- und Angelpunkt im Aufbauspiel war dabei Robin Jung, der den Ballkontakt-Rekord von Xabi Alonso locker einstellte. Seine überragende Leistung krönte er in der 30. Minute mit einem Bilderbuchpass auf Sebastian Böhler, der den Ball mit aller Kaltschnäuzigkeit zum genau richtigen Zeitpunkt am Keeper vorbeispitzelte – 3:0 in einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel, in dem Los Filigranos zum Teil unfassbare Torchancen ungenutzt ließen.
Dafür lief bei Beckenbauers Cousinen an diesem Nachmittag einfach alles zusammen und man spielte sich in der ersten Halbzeit phasenweise in einen Rausch. 40. Spielminute: Nic Obermayer schnappte sich auf der rechten Seite einen langen Ball und passte in den Rücken der Abwehr auf Dauerläufer Thilo Häcker, der den Ball sofort verarbeiten und auf seinen stärkeren Linken legen konnte. Dann zog er einfach mal ab und sein Schuss aus 20 Metern entgegen der Laufrichtung des Torwarts schlug unter Latte zum 4:0 ein. Ein Tor gleich beim Debüt und das hatte sich Häcker mit einer bärenstarken Leistung mehr als verdient.
Nach einer launigen Halbzeitpause knüpften die sichtlich beschwingten Cousinen zunächst nahtlos an der Leistung der ersten Hälfte an. In der 53. Spielminute packten sie dann zum wiederholten Male das Skalpell aus und sezierten mit einem schönen Doppelpass die gesamte Filigranos-Abwehr. Nic Obermayer auf den starken José Bosch und der zurück auf den plötzlich völlig freien Nic Obermayer, der ohne Mühe zum 5:0 vollenden konnte.
Angesichts der Qualität des Gegners war das dennoch eine Führung, die eigentlich um das eine oder andere Tor zu hoch war. So verkürzten Los Filigranos dann auch nach einem ihrer vielen, schön vorgetragenen Angriffe in der 60. Minute verdient auf 1:5. Damit war dann aber auch die Luft raus aus dem Spiel und mit zunehmender Spieldauer konnte das hohe Niveau des ersten Durchgangs nicht mehr gehalten werden. So blieb es letztlich beim überzeugenden 5:1, was nach den sehr durchwachsenen Auftritten bei den Grasfressern und Sambatics wieder Hoffnung macht für das nächste Jahr in der Top Star Liga.
Ligaspiel am Samstag, 27. September: Sambatics FC - Beckenbauers Cousinen 4:1 (1:0)
Im Spiel um die goldene Ananas empfing der Tabellendritte Sambatics FC den frischgebackenen Meister Beckenbauers Cousinen. Nachdem das an sich bedeutungslose Spiel bereits am vergangenen Sonntag aufgrund akuter Personalnot beider Teams abgesagt wurde, stand es auch diesmal bis zuletzt auf der Kippe. Beckenbauers Cousinen können aktuell ohne Weiteres mithalten mit den ganz Großen der Fußball-Bundesliga, zumindest was die Ausfallliste an Leistungsträgern anbetrifft. Ohne Spielertrainer Götzenbrugger, Abwehrchef Andy Kratz, Defensivkünstler Kai Hofmann, den Mittelfeldantreibern Bosch und Miguel Testa sowie Europas gefürchtetster Flügelzange Schönemann-Vomkreuz versuchten sich die Gäste am letzten Spieltag möglichst anständig aus der Affäre zu ziehen. Da zudem einige etatmäßige Nachrücker nicht zur Verfügung standen, zauberte Götzenbrugger gleich mehrere Überraschungen aus dem Hut: Marius Höfler kam zu seinem zweiten Einsatz und aus dem Cousinen-Allstars Team feierten die Hobbyfußball-Legenden Udo Obermayer und Alex Ditschek ihr Pflichtspieldebüt.
Beckenbauers Cousinen kamen zunächst überraschend gut in die Partie und zeigten winzige Ansätze von Kombinationsfußball. Doch inmitten einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde leistete sich Spielmacher Nic Obermayer in einem Moment geistiger Umnachtung einen folgenschweren Fehlpass kurz vor dem eigenen Strafraum. Er übersah den gegnerischen Stürmer in seinem Rücken, der den Ball dankend entgegennahm und mit einem Flachschuss von der Strafraumkante unhaltbar ins lange Eck versenkte.
Der Gegentreffer brachte die bunt zusammengewürfelte Gästemannschaft völlig aus dem Konzept und steigerte spürbar deren Verunsicherung. In der Folge war es nahezu eine Sensation, dass man angesichts einer Vielzahl von hochkarätigen Sambatics-Chancen nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause ging. Dabei hatten die Cousinen sogar noch die Riesenchance zum Ausgleich, als der erneut agile Maxi Kreppold nach einem schönen Schuss aus der Drehung den Ball an den Pfosten setzte. Der Abpraller landete vor den Füßen von Udo Obermayer, der ganz knapp vor seinem ersten Tor stand, jedoch den Nachschuss aus spitzem Winkel nur ans Außennetz setzte.
Mit neuem Elan versuchten die Cousinen nach Anpfiff der zweiten Halbzeit das Spiel schnell zu ihren Gunsten zu drehen. In der 60. Spielminute gelang ihnen dann mit einem Tempogegenstoß ihr schönster Angriff des Spiels. Andy Brassat, ebenfalls nach längerer Abstinenz wieder als Gastspieler im Einsatz, schickte Maxi Kreppold über die linke Seite. Der ließ bei seinem Lauf bis fast an die Grundlinie einen Verteidiger stehen und behielt dann die Übersicht. Seinen scharfen Pass in den Fünfmeterraum erahnte der in die Lücke gesprintete Nic Obermayer und staubte eiskalt ab zum 1:1.
Die Freude über den Ausgleich hielt keine zehn Minuten, als auf Strafstoß für Sambatics entschieden wurde. Eine viel diskutierte Szene, denn Nico Schmid hatte bei seinem Klärungsversuch bereits zum Schlag ausgeholt und traft letztlich Ball und Fuß des Gegners. Elfmeterkiller Schneider, der diesbezüglich eine herausragende Quote besitzt, blieb diesmal allerdings ohne Abwehrchance, da der Ball vom Innenpfosten aus ins Netz sprang.
Kurz darauf die Vorentscheidung zum 3:1: Ein langer Ball von Sambatics landete an sich ungefährlich in der Cousinen-Abwehr. Oli Herrmann, ansonsten mit einer starken Partie, eiferte jedoch seinem Kapitän nach und übersah ebenfalls den gegnerischen Stürmer in seinem Rücken. Sein Versuch, den Ball routiniert ins Aus laufen zu lassen, scheiterte. Der völlig freie Sambatics-Raumdeuter hatte anschließend keine Mühe, den Ball im Gehäuse unterzubringen.
Der Pleiten-, Pech- und Pannentag war perfekt, als den Cousinen bei einem Konter die Abseitsfalle völlig missglückte. Dem gegnerische Angreifer wusste gar nicht, wie ihm geschah, als er ganz alleine über den halben Platz spazieren und am Ende den Gästekeeper verladen durfte. 4:1 - die höchste Niederlage in der zweijährigen Klubhistorie war perfekt.
Sekunden vor dem Abpfiff kam es dann noch mal zu einer hitzigen Situation, als Marius Höfler foulte und dafür die dritte gelbe Karte für die Gäste sah. Ein Sambatics-Spieler ließ sich daraufhin zu einer Tätlichkeit hinreißen und erhielt folgerichtig die rote Karte. Gleich nach Spielende hatten sich jedoch die Gemüter schon wieder beruhigt und man ging, wie in der Augsburger Hobbyrunde gewohnt, fair miteinander um.
Götzenbruggeriola nahm nach dem Spiel alle Schuld auf sich und sprach vom größten Fehler seiner Trainerkarriere. Er bezog sich damit auf seine von den Medien heftig kritisierte Aussage nach dem Göggingen-Sieg, dass die Meisterschaft für ihn vorbei sei. Dennoch blieb man im Cousinen-Lager gelassen und freute sich nach einem respektablen Auftritt der C-Elf trotz Niederlage über den errungenen Titel. Für das anstehenden Schaulaufen der Liga A und B Meister am 11. Oktober muss jedoch eine deutliche Leistungssteigerung her, will man sich doch vor tausenden von Zuschauern und Millionen vor den Fernsehgeräten von seiner Schokoladenseite präsentieren.
Ligaspiel am Montag, 15. September: Beckenbauers Cousinen - SpVgg Göggingen 3:1 (0:1)
Zur Primetime am Montagabend servierte die Liga A der Augsburger Hobbyrunde einen ganz besonderen Leckerbissen: Der Tabellenzweite zu Gast beim Spitzenreiter. Beim Stelldichein der Liga-Platzhirsche ging es diesmal nicht nur um die traditionelle Rivalität beider Teams, den Cousinen konnte sogar der ganz große Wurf gelingen. Anno 1998 vollbrachte der 1.FC Kaiserslautern zuletzt ein ähnliches Kunststück: Die Meisterschaft unmittelbar nach dem Aufstieg.
Gerade in der Abwehr war zum wiederholten Mal der Kreativgeist des Trainers gefragt, nachdem Routinier Hans Lippl weiterhin mit einem grippalen Infekt ausfiel und indes auch Abwehrhühne Andreas Kratz in einem Interview kurz vor Spielbeginn Zweifel an seinem Einsatz aufkommen ließ. Auch der etatmäßige Sechser Götzenbrugger fiel aufgrund eines Muskelfaserrisses aus, den er sich am Spieltag zuvor zugezogen hatte. Die heillose Verwirrung unter der versammelten Presseschar war perfekt, als sich plötzlich der Name der vom Verletzungspech geplagten Defensivhoffnung, Kai Hofmann, auf dem Spielberichtsbogen wiederfand. Hinter seiner Fitness stand ein Fragezeichen und gerade gegen offensivstarke Gögginger hätte man sich einen eingespielten Abwehrverbund gewünscht.
Und es kam wie befürchtet: Die Gögginger ließen gleich zu Beginn spüren, dass sie die Meisterschaft keinesfalls kampflos an die Cousinen abgeben würden und schnürten die Cousinen regelrecht in der eigenen Hälfte ein. Die sichere Gögginger Abwehr stand sehr hoch und erstickte die Angriffsbemühungen meistens kurz nach der Mittellinie im Keim, während sich die bekannte offensive Qualität in der Gögginger Mannschaft immer wieder durch sehenswerte Angriffe bemerkbar machte. Allen voran die Nr. 10 sorgte für mächtig Wirbel und setzte sich zeitweise gegen mehrere Cousinen gleichzeitig durch. Nur zweimal konnten die Cousinen für kurze Entlastung durch Konter sorgen. So scheiterte der schnelle Rechtsaußen Manuel Vomkreuz nur knapp vor dem Tor am letzten Mann und ein zweiter Pass von Nic Obermayer, ebenfalls für ihn gedacht, landete beim an dessen Stelle heran preschenden Kai Hofmann, der wie ein blasser Usain Bolt den Weg in die Spitze angetreten hatte. Doch sein Schuss aus 16 Metern wurde vom Torwart noch soeben pariert.
Nach mehreren brisanten Situationen war es letztlich ein sehenswerter Fernschuss aus 20 Metern (30. Min.), der die Cousinen in Rückstand brachte. Es folgten weitere gefährliche Szenen, u. a. ein Pfostenschuss, doch die Gögginger Spieler konnten ihre klare Überlegenheit nicht in Tore ummünzen.
Die Cousinen gingen somit mit einem schmeichelhaften 0:1 Rückstand und einer gehörigen Portion Frust in die Kabine. Doch Götzenbruggeriola analysierte überraschend kühl, beruhigte die Gemüter und stellte sein Team um. Reiner Steinberger sollte mit seiner Erfahrung in der Abwehr für Stabilität sorgen und Maxi Kreppold sollte es nun im Sturm richten. Wahrscheinlich lastete auf dem Neuzugang bisher die Bürde seiner hohen Ablöse (Anm. der Red.: kam ablösefrei aus München), weshalb er bislang im Cousinendress nur einmal treffen konnte. Dennoch schenkte der Trainer ihm sein Vertrauen und man war gespannt, ob er seiner Jokerrolle gerecht werden könnte.
In der 2. Halbzeit versuchten die Cousinen nun geschickter zu verschieben und somit die Schlüsselspieler der Gegner besser in den Griff zu bekommen – mit Erfolg. Die Gögginger spielten nach wie vor technisch stark und ballsicher, jedoch mit abnehmender Effektivität. Die Cousinen nutzten ihrerseits das wiedergewonnene Selbstvertrauen für eigene Angriffe und schnelle Konter. Vor der Strafraumgrenze ergab sich in der 50. Min. eine Freistoßgelegenheit. Der Ball war noch nicht gesperrt, während sich die eingeteilten Schützen Obermayer und Jung bereits um den Ball versammelten. Doch Joey Schönemann schaltete am schnellsten und schlenzte den Ball clever über die unfertige Gögginger Mauer hinweg, die ihr Goalie gerade noch justieren wollte. Freistoß schnell ausgeführt – ein Lehrbeispiel.
Nur 5 Minuten später ereignete sich ein Ballverlust der Gögginger im Mittelfeld und die Cousinen beherzigten doch noch das von Götzenbruggeriola geforderte schnelle Umschaltspiel. Der Ball landete sofort nach der Eroberung bei Kapitän Obermayer, der mit einem flachen Steilpass die gesamte Gögginger Abwehr aushebelte und Kreppold mustergültig bediente. Der zuvor oft gescholtene Stürmer spitzelte den Ball über den gegnerischen Goalie fabelhaft ins Netz, 55 Min. 2:1.
Nun war der Gegner natürlich gezwungen zu reagieren. In der Folge warf die SpVgg nochmal alles in die Waagschale und spielte risikoreichen Offensivfußball. Das Spiel wurde nun zusehends leidenschaftlicher geführt, dennoch blieb die Partie insgesamt sehr fair. Auch die zahlreich angereisten Gästefans gaben nochmal alles und peitschten ihr Team lautstark nach vorne. Bis zur 80. Minute: Nach Einwurf in der eigenen Hälfte verlängerte Kreppold den Ball zu Obermayer, der seine letzten Kräfte nochmal mobilisierte und in Richtung Strafraum losmarschierte. Der herbei geeilte Verteidiger konnte ihn fast noch am Einschuss hindern, Obermayer strauchelte kurz, ließ sich aber die Entscheidung nicht mehr vom Fuß nehmen. Der Ball zappelte im Netz, der Deckel war drauf, die Cousinen sind Meister. Zwar gaben die Gegner bis zum Schlusspfiff nicht auf, aber jegliche weiteren Angriffsbemühungen verliefen im Sand. Der psychologische Effekt einer verschenkten Führung wog an diesem Tag einfach zu schwer.
Nach einem katastrophalen Beginn gelang den Cousinen überraschend die Wende in einem spannungsgeladenen Spiel und marschiert somit mit Meistertitel im Gepäck durch bis in die höchste Topstar-Liga. Hier will man dem Management zufolge keinesfalls zum Kanonenfutter werden, sondern mit attraktivem Fußball die etablierten Teams ärgern. Wie aus den Cousinenreihen bekannt wurde, wäre man auch durchaus erfreut, wenn die SpVgg Göggingen ebenfalls den Sprung in die höchste Liga schaffen würde, um die begeisternden Duelle fortzusetzen. Sicherlich stünden den Cousinen die Einnahmen aus den Gästetickets ebenfalls sehr gut zu Gesicht.
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